Wie reagiert man auf die steigende Inflation in Zeiten der Digitalisierung?
Die Inflation steigt weltweit an, was sich auf uns alle als Einzelpersonen auswirkt und die Unternehmen und ihre Betriebspläne für die Zukunft stärker belastet.
Für die Versicherungsbranche stellt sich damit eine altbekannte Frage mit neuer Dringlichkeit: Soll ich mein Unternehmen auf eine digitale Komplettlösung umstellen und von den alten internen Lösungen wegkommen oder warten, bis die Inflation sinkt?
Steigende Kosten
In diesem Artikel von procontra prognostiziert Michael Pickel, Vorstandsmitglied der Hannover Rück, dass die Preise in der Kfz-Versicherung für den deutschen Markt im Jahr 2023 um zehn Prozent steigen müssten, um die Kosten der Inflation zu decken. Für die Wohngebäudeversicherung erwartet Pickel einen Anstieg von gut 15 Prozent.
Das bedeutet, dass die Versicherer ihre Prämien deutlich anheben und einen Teil der Mehrkosten an die Endkunden weitergeben müssen.
Doch wie könnten die Versicherer sonst den Gürtel enger schnallen, um Kostensenkungen zu realisieren und die steigenden Inflationskosten besser aufzufangen und gleichzeitig wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben?
Instinktiv ist man vielleicht geneigt zu antworten, dass es am besten ist, abzuwarten und die Spitzeninflation auszusitzen, bevor man den Sprung zur Digitalisierung macht, aber kurz- bis langfristig dient diese Strategie den Versicherungsunternehmen und ihrem langfristigen Erfolg in keiner Weise und wird mit ziemlicher Sicherheit den Geschäftsbetrieb weiterhin behindern.
Die Antwort heißt Digitalisierung
Der Betrieb kundenspezifischer, interner Altsysteme war schon immer teuer, zeitaufwändig und erforderte Fachkräfte, die solche Systeme kontinuierlich warten und instand halten müssen. Die laufenden Kosten für diese maßgeschneiderten Lösungen sind hoch und werden in Zeiten der Inflation noch viel höher werden, ohne dass Ihr Unternehmen dadurch einen zusätzlichen Wert erhält oder zukunftsfähig und agil bleibt.
Die Antwort auf die Frage „Wann ist es für mein Unternehmen am besten, von Legacy auf digital umzusteigen“ war schon immer „gestern“. Das gilt heute in Zeiten der Inflation mehr denn je. Legacy-Systeme sind nicht flexibel genug, um sich an unsere sich verändernde Welt anzupassen, und schränken daher die Art der Produkte und Dienstleistungen sowie die Preispunkte, die Versicherer, die an diesen starren Systemen festhalten, anbieten können, beträchtlich ein.
Eine Verzögerung des Übergangs zur Digitalisierung dient daher keiner operativen Strategie und verzögert nur das unvermeidliche Ergebnis, dass ein solches Unternehmen heute und in Zukunft nicht mehr auf dem Markt konkurrenzfähig sein wird. Deshalb müssen die Versicherer weiter voranschreiten und die Zukunft der Digitalisierung annehmen.
Denn wenn nicht jetzt, wann dann?
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