7 Tipps für Versicherer bei der Auswahl eines neuen Kernsystems
Mit jahrzehntelanger Erfahrung als branchenführender Anbieter von SaaS-Plattformen für die Versicherungsbranche hat Keylane wichtiges Wissen, Vordenker-Autorität und ein tiefes Verständnis für die wichtigsten Schritte erworben, die für Versicherer erforderlich sind, um das richtige Kernsystem einzuführen, damit sie ihre Geschäftsziele jetzt und in Zukunft erreichen.
1. Standard vs Custom software
Bei der Auswahl einer neuen Kernlösung muss eine sehr wichtige Entscheidung getroffen werden – Standardsoftware oder ein Custom Build/Low Code Lösungsansatz?
Bei Standardsoftwarelösungen handelt es sich um vorgefertigte Softwareanwendungen, die auf die allgemeinen Bedürfnisse vieler Unternehmen zugeschnitten sind und nicht auf die individuellen Anforderungen eines bestimmten Unternehmens. Auch wenn Standardsoftwarelösungen nicht alle Wünsche eines jeden Versicherers erfüllen können, sind sie doch so konzipiert, dass sie flexibel und konfigurierbar sind, so dass die Versicherer sie an ihre geschäftlichen Anforderungen und Arbeitsabläufe anpassen können, während sie gleichzeitig sicherstellen, dass die Standardprozesse des Versicherungsmarktes von Anfang an vorhanden sind.
Die wichtigste Unterscheidung, die ein Versicherer treffen muss, ist die Frage, ob er sich an den bewährten Praktiken des Marktes orientieren (Standard) oder seine eigenen Lösungen entwickeln möchte (kundenspezifisch). Einige Versicherer werden völlig neue Produkte auf den Markt bringen wollen, was mit Standardsoftware möglich ist, und zwar vielleicht ohne Beteiligung des Softwareanbieters oder der IT-Abteilung. Dies ist ein wichtiger Punkt in Ihrer Strategie und beeinflusst, welche Kernsysteme Ihren Anforderungen entsprechen. Daher muss die Entscheidung zwischen Standardsoftware und kundenspezifischer Software früh im Prozess getroffen werden.
2. Führen Sie einen Proof of Concept durch
Ganz gleich, wie gut die Software auch sein mag, ohne Proof-of-Concept-Frameworks und Produktdemonstrationen in kleinem Maßstab können sich die Versicherer nur schwer vorstellen, wie das System ihre Geschäftsziele erreichen wird und wie es im Vergleich zu den Angeboten der Wettbewerber abschneidet.
Es ist eine Sache für Plattformanbieter, gute Marketingkampagnen zu führen, mit glänzenden neuen Funktionen zu werben oder ein überschwängliches und enthusiastisches Verkaufsgespräch zu führen, aber die alte Regel „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ wird immer die Oberhand behalten, wenn es um so viel geht. Einfach ausgedrückt: Versicherer müssen in der Lage sein, Software in ihrer eigenen Umgebung zu testen, damit sie sehen können, wie leicht (oder nicht) die Software in ihre bestehenden Systeme und Arbeitsabläufe integriert werden kann.
Proof-of-Concept-Tests ermöglichen es den Versicherern, die Benutzeroberflächen, die Datenverwaltungsfunktionen und die Flexibilität in Bezug auf Versicherungsprodukte zu bewerten sowie Funktionen und Merkmale zu testen, die für strategische Geschäftsziele entscheidend sind.
Durch einen Proof-of-Concept sind Versicherer besser in der Lage, die beste Lösung für ihre Bedürfnisse zu finden, und verfügen über weit mehr als eine Hochglanzbroschüre, auf die sie ihre endgültige Entscheidung stützen können.
Nicht zuletzt ermöglicht ein Proof of Concept dem Versicherer, die Experten eines Anbieters besser kennen zu lernen und zu beobachten, wie sie an die Problemlösung herangehen. Langfristig zahlt sich ein solch praktisches Verständnis der technischen und Support-Fähigkeiten eines Anbieters im Hinblick auf Problem- und Lösungsmanagement aus und stärkt die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Plattform-Anbieter.
3. Nach vorne schauen, nicht zurück
Eine klare und präzise zukünftige Geschäftsstrategie ist bei der Auswahl neuer Softwarelösungen von entscheidender Bedeutung, da sie sicherstellt, dass die Softwarelösung mit den langfristigen Zielen des Unternehmens übereinstimmt und einen Versicherer auf die Herausforderungen von morgen vorbereitet. Wenn ein Versicherer nach vorne blickt und an der Zukunftssicherheit seiner Abläufe arbeitet, wird er flexibler und anpassungsfähiger und ist besser für langfristiges Wachstum aufgestellt.
Allerdings werden Versicherer oft die Funktionen ihrer aktuellen Lösung auf die neue Lösung übertragen und sich auf die Unterschiede konzentrieren. Das ist ein natürliches Verhalten. Veränderungen führen zu Unsicherheit und zur Sehnsucht nach dem Vertrauten. Eine neue Lösung bietet jedoch häufiger neue Chancen und ermöglicht eine neue Zukunft mit erweiterten Möglichkeiten.
Wir bei Keylane empfehlen eine Strategie des „Annehmens statt Anpassens“, die den Schwerpunkt auf die Übernahme von Softwarelösungsprozessen legt, die positive Veränderungen vorantreiben, organisatorisches und strategisches Wachstum ermöglichen und die Betriebsabläufe vereinfachen, anstatt die aktuellen Prozesse und Arbeitsabläufe des Unternehmens beizubehalten. Ein solcher Ansatz stellt sicher, dass die Softwarelösung gut zu den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Organisation passt, anstatt zu versuchen, die „alte Lösung“ in ein neues System zu integrieren.
4. Migrationen sind wichtig
Natürlich ist die Qualität der Software eines Anbieters von entscheidender Bedeutung, aber ebenso wichtig ist, dass ein Softwareanbieter über viel Erfahrung bei der Durchführung von Migrationen verfügt. Sie können nicht das eine ohne das andere haben und ein erfolgreiches Ergebnis erwarten. Die Migration von Daten aus Altsystemen auf neue Systeme ist ein komplexer und kritischer Prozess, der erhebliche Auswirkungen auf die künftigen Geschäftsabläufe eines Versicherers hat.
Ein erfahrenes Team auf dem Gebiet der Migration von Versicherungspolicen verfügt daher über ein umfassendes Wissen und Verständnis für die Komplexität und die Herausforderungen, die mit der Datenmigration verbunden sind, einschließlich der Identifizierung und Lösung von Problemen mit der Datenqualität, der Datenzuordnung und der Datentransformation. Migrationsexperten nutzen Best Practices, Methoden und Tools, um den Migrationsprozess zu rationalisieren und den Versicherern einen reibungslosen Übergang zum neuen System bei minimaler Unterbrechung der Geschäftsabläufe zu ermöglichen. Ein Team mit einer Erfolgsbilanz erfolgreicher Migrationen kann Versicherungsunternehmen die Gewissheit geben, dass ihre Migration effizient und genau durchgeführt wird.
5. Den Unterschied zwischen SaaS- und On-Premise-Lösungen verstehen
Standard-SaaS-Softwarelösungen sind in der Regel preiswerter als maßgeschneiderte Vor-Ort-Lösungen. Das liegt daran, dass die Entwicklungs- und Wartungskosten auf eine größere Nutzerbasis verteilt werden.
Die Wahl zwischen einer Software-as-a-Service (SaaS) oder einer Vor-Ort-Softwareplattform ist eine wichtige Überlegung bei der Auswahl eines Softwareanbieters, da sie bestimmt, wie die Software bereitgestellt, verwaltet und gewartet wird. SaaS-Plattformen sind Cloud-basiert, was bedeutet, dass die Software vom Anbieter gehostet und verwaltet wird. On-Premise-Plattformen hingegen werden auf den eigenen Servern und der Infrastruktur des Unternehmens installiert und ausgeführt oder von einem Dritten gewartet.
Eine einzige verantwortliche Partei für die Software und die Infrastruktur zu haben, kann von Vorteil sein, wenn es um die Flexibilität bei der Skalierung, den Umgang mit Leistungsproblemen oder Sicherheitsfragen geht.
SaaS-Plattformen sind sehr sicher, da die Daten in sicheren Rechenzentren gespeichert werden und der Anbieter für die Datensicherung und die Wiederherstellung im Notfall verantwortlich ist. Bei On-Premise-Plattformen hingegen sind möglicherweise mehr interne IT-Ressourcen für die Aufrechterhaltung der Sicherheit und die Notfallwiederherstellung erforderlich.
Einige Versicherer bevorzugen die Flexibilität und Skalierbarkeit von SaaS, während andere die Kontrolle, Sicherheit und bekannte Arbeitsweise einer Vor-Ort-Lösung schätzen.
Letztendlich sollte die Entscheidung zwischen SaaS und Vor-Ort-Lösung auf den Anforderungen und der langfristigen Strategie des Versicherers basieren.
Zu prüfen ist ebenfalls bei der Auswahl eines Anbieters, ob eine Wahl einer anfängliche Vor-Ort-Installation, bedingt durch beispielsweise offene Cloud-Strategie, zukünftig in eine SaaS-Lösung mit kalkulierbaren Aufwänden geändert werden kann.
6. Probieren geht über Studieren
Wir haben bereits über die Bedeutung von Proof of Concepts gesprochen. Wenn Sie sich für eine neue Softwarelösung entscheiden, müssen Sie sicherstellen, dass Sie Funktionen sehen und nicht nur Folien, Mock-ups oder Präsentationen. Konzentrieren Sie sich über die Proof-of-Concept-Phase hinaus auf die Anwendungsfälle oder Prozesse, die für Ihr Unternehmen wichtig sind, oder auf spezifische Merkmale des Versicherungsprodukts. Wenn Sie die Funktionalität sehen, können Sie die Software in Aktion erleben und besser verstehen, wie sie in einem geschäftlichen Umfeld agieren wird.
Anhand von Anwendungsfällen in einer Demo kann ein Versicherer beurteilen, wie leicht sich die Software an seine spezifischen Bedürfnisse anpassen lässt.
Es ist jedoch wichtig, sich darauf zu konzentrieren, was eine Lösung kann und nicht, wie sie etwas tun sollte. Der Versuch, das „Wie“ zu erzwingen, führt dazu, dass Sie als Versicherer möglicherweise nicht das volle Potenzial der Lösung erkennen. Neben der funktionalen Eignung ermöglichen ausführliche Demonstrationen die Zusammenarbeit zwischen dem Softwareanbieter und dem Versicherer, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen klar verstanden und berücksichtigt werden.
7. Der richtige kulturelle Fit
Die Bedeutung eines guten kulturellen Fit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bei Keylane legen wir sehr viel Wert auf den Aufbau langfristiger Partnerschaften und nicht auf Lösungen, die man sofort wieder vergessen kann. Eine gute kulturelle Übereinstimmung zwischen Softwareanbieter und Versicherer führt zu einer stärkeren, produktiveren Beziehung, die durch eine verstärkte Zusammenarbeit, bessere Kommunikation und eine höhere Wahrscheinlichkeit des Projekterfolgs gekennzeichnet ist.
Die Implementierung von SaaS-Lösungen kann ein komplexer und langwieriger Weg sein. Es liegt daher auf der Hand, dass der Erfolg solcher Partnerschaften von gemeinsamen Werten, Arbeitsethiken und kulturellen Erwartungen abhängt. Ein gemeinsames Verständnis der Unternehmenskulturen und -werte beider Parteien schafft Vertrauen, fördert eine offene und ehrliche Kommunikation und verbessert den gemeinschaftlichen Ansatz zur Problemlösung erheblich.